Wieder in Deutschland

Nun stehe ich wieder unter der norddeutschen Wolkendecke und kann mich noch so genau daran erinnern, wie ich vor einem Jahr zu diesem Himmel innerlich Abschied nehmend hinaufblickte. Kaum fassbar war für mich die Vorstellung, dass mein Abendteuer Auslandsjahr beginnen sollte und nun kann ich voller Staunen darauf zurückblicken. Ob ich mich sehr aus der Sicht andere verändert habe, das weiß ich nicht, doch bin ich mir sicher, dass ich durch dieses Jahr alles was ich habe, was ich von meiner Familie und Freunden als Liebe geschenkt bekomme oder sich mir als Schwierigkeit in den Weg stellt, viel besser ein- und wertschätzen kann.
Keines Falls darf ich vergessen zu sagen, dass ich sehr dankbar bin, so lieb von allen hier wieder aufgenommen worden zu sein, sei es in der Schule, in meinem Freundeskreis oder beim Leichtathletik. Die Zeit, die ich nicht mit ihnen verbracht habe, wird mit einem dicken Garn verstrickt, das keinen nahtlosen Übergang darstellen soll, sondern die Festigkeit der Verbundenheit und gleichzeitig die Spuren der Veränderung in sich trägt. Denn jeder Wandel ist etwas Spannendes und das Leben bietet diesen immer, nur dass wir ihn oftmals dank der ständigen Präsents nicht immer wahrnehmen und uns mit ihm verändern.
Danke, dass ich euch alle wieder bei mir habe und dass ihr mir jeden Tag aufs Neue ein Lächeln ins Gesicht zaubern könnt!

Hasta luego Argentina!

Die Heimkehr

Jeden Tag werde ich nervöser.
Der Tag, der sonst immer  unerreichbar fern erschien, ist nun ganz nah, was es nun umso unwirklicher macht, dass er nun tatsächlich eintreffen wird.
Dieser Tag wird von gegensätzlichen Gefühlen erfüllt sien, die sich nicht entscheiden können, was sie fühlen sollen, denn auf beiden Seiten ist es süß und bitter zugleich.

Welch herrliche Kombination. Wie schön sie mit ganzen Herzen zu spüren, denn in einem sind sie gleich: der Liebe und Freude, die sie geben. So sind es Tränen, die mich lächeln lassen.

Bald werde ich in das Flugzeug steigen, das mich nach so langer Zeit zurück zu euch fliegen wird.  Das mich dahin begleitet, wo ein Teil meines Herzens gewartet hat, um wieder aufgehoben zu werden.
Meine Gedenken fliegen schon voraus.
Meine Kehle wird ganz trocken, wenn ich daran denke, euch bald wiederzuhaben!
Ich habe euch vermisst…

und freue mich schon riesig auf euch!

 

Meine Abschiedsfeier

Die letzten Tage hier sind mit so vielen wunderschönen Erlebnissen, wie dem Besuch auf der Pferderennbahn oder auf dem Kunstmarkt, das Praktikum im Kinderkrankenhaus und die Treffen mit meinen Freunden zum Kaffeetrinken oder zum Unterhalten, dass mir das Herz ganz schwer beim Gedanken des Abschieds wird.
Um dem ganzen noch eine Krone aufzusetzen, wurde ich am Samstagabend auch noch von einer Überraschungsfeier im Haus von Gigi überrascht. Mir wurde gesagt, dass wir nur kurz meine Gastschwester Sol abholen würden, doch als ich das Haus betrat ging das Licht an und meine Freunde kamen aus allen Ecken herausgesprungen. Die Tränen hörten gar nicht mehr auf zu trocknen, bei so vielen lieben Dingen, die sie für mich vorbereitet hatten. Gemeinsam grillten wir Hamburger, aßen Schokoladentorten (drei Stück ums genau zu nehmen), sahen eine Diashow und Juan sang zusammen mit Regi ein Lied für mich…Außerdem hatten Regi, Ro, Romi, Cami, Ceci, Mel, Maru, Lu, Sol und Flor ein Album für mich gestalten und mir einen Armreif mit Gravur  geschenkt.

„Hasta siempre“

Ich kann es gar nicht in Worte fassen wie unglaublich glücklich es mich macht, so liebe Menschen kennen und lieben gelernt haben zu dürfen. Die Zeit mit ihnen werde ich nie vergessen und mich immer daran erinnern.

En el mes de la despedida

Con un ojo llorando, pero con el otro sonriendo estoy mirando mi último mes en el país, el cual fue mi patria por casi un año y que me presentó tantas desafíos como también soluciones.
Un ojo llora de la alegría y de agradecimiento el cual siento por haber conocido tantas personas hermosas, que formaron una familia para mi, cuando más la necesité y por que he experimentado. Además se llena de lágrimas pensando en todas las personas que no he visto hace un año, pero las cuales habían vivido siempre en mi corazón y nunca las había olvidado. Entonces cada lágrima es un espejo de mi alegría mezclada con nostalgia.
Desde este año mi corazón siempre va a sentir un poco de añoranza del otro mundo que he conocido. Este tiempo que he pasado acá no solamente me ha demonstrado una nueva cultura y acercando nuevas perspectivas, sino tambíen me hace valorar más mi vida, mi familia, mis amigas y sobre todo el momento que estamos viviendo. Ahora vivimos y por eso tenemos que buscar lo lindo en este momento que siempre existe. En algún lado en este mundo siempre el sol está brillando.

“Lo esencial es invisible a los ojos” (Antoine de Saint Exupéry)

Felices Pascuas!

Das Osterfest, das Fest der Auferstehung Jesus, wurde in meiner katholischen Gastfamilie ganz in Gedenken an die Leiden von Jesus und dessen Opfer für die Menschheit verbracht. Am Donnerstag vor Ostern, dem jueves Santo, besuchten wir in der Nacht sieben verschiedene Kirchen im Zentrum von Córdoba, um die sieben Leidensstationen nachzuvollziehen und Jesus auf seinem schweren Gang gedanklich zu begleitet. Besonders meiner Gastmutter Beatriz ist es sehr wichtig gewesen, dass die Familie in der Osterzeit zusammen Zeit verbringt und sich gegenseitig verzeiht. Am Freitag, dem Todestag von Jesus, setzten wir uns gemeinsam ins Wohnzimmer, bereiteten einen kleinen Altar vor, auf dem ein gekreuzigter Jesus und die heilige Mutter Maria ihren Patz fanden, und beteten gemeinsam. Für mich war es eine sehr schöne Erfahrung, das Osterfest auf diese sehr gläubige Weise zu verbringen, da es aus freiem Willen und nicht aus Pflichtgefühl von Seiten meiner Gastfamilie von ganzem Herzen gefeiert wurde.  Das Wochenende wurde vollkommen von der Essensvorbereitung eingenommen, sodass die Gäste des Ostersonntages mit Unmengen an Leckereien beglückt werden konnten. Besonders gefreut habe ich mich über das Osterpäckchen meiner Eltern, gefüllt mit leckerer Milkaschokolade und anderen Leckereien, gefreut. Die Freude war auch auf Seiten meiner Gastfamilie, die zugegeben hat, dass deutsche Schokolade einfach besser sei, als die argentinische.  Dass sich am Ende auch noch Weihnachtsplätzchen auf dem Tisch befanden, lag an der Tatsache, dass meine Gastfamilie noch nie Plätzchen gebacken hatte und ich ihnen versprochen hatte, sie ihnen zu backen. Dem Guten ist noch hinzuzufügen, dass sich nach der Vorspeise von Käse und Wurst, dem Hauptgang von einem gebratenen Truthahn mit verschiedenen Salaten auch noch die Nachspeisen (Eistorte, Apfelkuchen, Dulce-de-leche-Rollkuchen, Riesenschokoeiern und Pudding) am Ostersonntag auf dem Tisch befanden. Im Laufe des Tages kamen viele Gäste zu Besuch und verließen das Haus gewiss mit 2kg mehr auf den Rippen.

Das Wiedersehen mit meiner Schwester Lea

Wie lang sind acht Monate? So lange war es her, dass ich meine Schwester nicht gesehen hatte. Wie wird es sein, sie wiedezusehen? Wird es ein kleiner Vorgeschmack auf das große Wiedersehen all der geliebten Menschen in Deutschland sein? In meiner Vorstellung war es kaum möglich, sich Lea in Córdoba vorzustellen.  Es fühlte sich so an, als wollte man in eine Collage ein unpassendes bzw. unerwartetes Bild hinzufügen und gucken, ob es kombinierbar ist.

So stand ich ganz aufgeregt am Montag den 5.3. am Busbahnhof in Córdoba und wartete auf Lea. Natürlich waren wir beide schon vor der vereinbarten Uhrzeit da und als ich sie dann endlich sah, war es so vertraut, als wären wir nie getrennt gewesen. So fielen wir uns in die Arme und konnten uns gar nicht fest genug drücken, um den Gefühlen gerecht zu werden. Hand in Hand gingen wir so zum Ticketschalter, um uns Tickets nach Corrientes, unserem ersten Zwischenstopp auf der geplanten Reise an den Wasserfällen von Iguazu,  zu kaufen.  Leas Besuch erstreckte sich über zwei Wochen, wobei ich ihr in der ersten Woche meine argentinische Heimatstadt Córdoba zeigte und für die zweite Woche eine Reise in den Norden geplant war, sodass wir die Naturwunder Argentiniens bestaunen konnten.

Die erste Etappe verflog nahezu aufgrund von Stadtrundfahrten, Museums- und Schulbesuchen und einem Ausflug nach Alta Gracia. Schnell stand schon der Freitag, unser Abfahrtstag, vor der Tür und mit dicken Rucksäcken bepackt, wurden wir von meiner Gastfamilie, die auch Lea über eine Woche ein kleines Zuhause geboten hatte, zum Terminal gebracht. Dank eines leckeren Essenspäckchens und unseren vielen Gesprächsthemen, erschien die 14 stündige Busfahrt gar nicht lange und nachdem wir erfolgreich unser Hostel in Corrientes am Morgen gefunden und bezogen hatte, reizte es uns schon , das kleine und angeblich touristisch interessante Santa Ana zu besuchen. Nach einigen Problemen mit der Busverbindung kamen wir schließlich dort an und mussten leider feststellen, dass sich in dem 2000 Seelendorf außer einer Kirche nicht viel mehr zu besichtigen gab. Leider kam der Ruckfahrtsbus erst in drei Stunden. So nutzen wir die Gelegenheit und erkundeten die Stadt, fanden eine ausgetrocknete Lagune und eine außer Betrieb gesetzte Bahn, die Platz eines kleinen Fotoshootings wurde.

Den Sonntag verbrachten wir in Corrientes. Besonders der Río Paraná bot einen einmaligen Anblick durch seine unglaubliche Breite (und Bräune des Wassers). Im Weiteren gab es viele alte Häuser zu bestaunen und die feuchte Hitze veranlasste uns dazu, literweise Wasser zu trinken. Unser Hostel war sehr schön und erstaunlicher Weise, schienen 40% der Leute aus Deutschland zu kommen. Generell haben wir viele sehr nette Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt und schnell Gesprächsthemen gefunden. Doch am Abend sollte es schon weiter gehen. Der Regenwald wartete schon!

Das erste was uns auffiel, war der dichte Wald, der sich auf beiden Seiten der Fahrbahn erstreckte, mit seinen satten grünen Farben und verschlungenen Ästen und Lianen. Einen kräftigen Kontrast dazu gab die rote Erde, die sich leuchtend vom Grün abhob. Ich fühlte mich leicht in deinen Dokumentationsfilm versetzt. Puerto Iguazu ist eine Stadt, die nach den sich dicht an dicht drängenden Hostels und Hotels zu schließen,  bestimmt 99% vom Tourismus lebt. Dem entsprechend teuer ist auch alles, was man hier kaufen kann.  Ein Kg Äpfel hatten hier den stolzen Preis von $12, wobei man dieses unter „normalen Umstände“ auch für $5 hätte bekommen können. Ebenso sah es bei dem Eintrittspreise für den Naturpark der Wasserfälle aus. Hier durften Lea und ich dank unserer europäischen Herkunft den Höchstpreis von $100 pro Person bezahlen. Einwohner aus Puerto Iguazu kamen frei rein.

Am Ankunftstag (Montag) besuchten wir als erstes die brasilianische Seite der Wasserfälle, die von allen Argentiniern, ungeachtet der Tatsache, dass sie diese vielleicht noch nie selber gesehen haben, als weniger beeindruckend beschreiben, da ihre Seite, die bessere sei. Wir wollten uns jedoch lieber selber ein Bild machen.  Das Panorama, das sich einem bietet ist einfach beeindruckend. Kein Bild der Welt kann diese Atmosphäre mit ihrer Leichtigkeit und Bewegung, kombiniert mit der unglaublichen Kraft und Fülle des Wassert, was sich die Klippen herunterstürzt, festhalten.

Auf der brasilianischen Seite besuchten wir noch einen großen Vogelpark, in welchem viele Exoten in ihrem natürlichen Lebensraum zu betrachten sind. Lea und ich haben uns auf den ersten Blick in den Anblick und das Verhalten der Tukane verliebt, die mir ihrer großen Schnäbeln und blauen Augen einfach zu süß sind. Zu unserer großen Freude durften wir  uns nach Papageien auf die Schulter setzen, sie am Hals kraulen und uns eine Boa constrictor um den Hals legen. So ging ein wunderschöner Tag zu Ende.

Am folgenden Morgen machten wir uns schon früh auf, um den argentinischen Wasserfällen, mit Kameras und vollen Akkus bewaffnet, einen Besuch abzustatten. Der Park ist wirklich viel größer als der brasilianische, jedoch kann man ein solches Naturwunder meiner Meinung nach nicht in Bewertungsgraden abstufen, da es aus jedem Blickwinkel einzigartig und atemberaubend ist. Unter einem kleinen Wasserfall in einer kleinen Lagune gönnten Lea und ich uns ein Bad und genossen das Summen und Brummen des Waldes.
Um die Schönheit der Wasserfälle ein bisschen länger zu genießen, beschlossen wir , die arg. Seite auch am folgenden Tag zu besuchen und der „Garganta del Diablo“, dem größten Wasserfall, der sich 80m in die Tiefe stürzt,  in den Schlund zu sehen. Dieser Aussichtspunkt war natürlich spektakulär, jedoch war er dermaßen von Touristen überlaufen, dass man die ganze Zeit hin und her gedrängt wurde.

Am eigentliche Abfahrtstag, einem Donnerstag, gab es leider einen Busstreik, weshalb wir 24h auf den nächsten Bus warten mussten. Zum Glück war unser Hostel sehr schön und gemütlich, sodass wir den Tag mit Mate trinken und Truco spielen verbrachten.

Rosario sollte unser nächster Halt sein, den wir nach einer 20h Busfahrt am Samstag erreichten. Da sich schon am folgenden Tag unsere Wege wieder trennen sollten, da ich nach Córdoba und Lea nach Montevideo weitereisen  würden, wollten wir diese letzten Stunden so sehr genießen wie möglich. Nach diesem Motto gingen wir gemeinsam Asado essen, bestaunten das „monumento al la Bandera“, besuchten ein Museum de la memoria, gingen ein bisschen shoppen, besuchten ein Planetarium und genossen in der Nacht eine Tangoshow.

Es war eine wunderschöne Zeit mit meiner Schwester, die ein dickes Band zwischen uns geknüpft hat und den Abschied am folgenden Tag noch schwerer.
Vielen Dank an Mama und Papa, dass ihr uns diese Reise ermöglicht habt und vielen Dank an meine Leali, dass ich eine so schöne Zeit mit dir verbringen durfte.

Jardin Espinoza

Im „Dornengarten“ (Jardin Espinoza), einem alleenreichen Barrio im Süden Córdobas, werde ich die letzten Herbst- und Wintermonate meines Auslandsjahres in Argentinien im Zuhause meiner Freundin Sol und ihrer Familie verbringen. Am vergangenen Samstag kam ich mit Sack und Pack an und richtete mich häuslich ein. Hier teile ich mir ein Zimmer mit Sol und ihrer Schwester Victoria. Mit deutschen Augen betrachtet, erscheinen dies recht viele Personen in einem Zimmer, aber  in Argentinien ist das Schlafzimmer wirklich nur ein Schlafzimmer und gearbeitet wird in anderen Räumen. So freue ich mich, schon beim Aufwachen meine Gastschwestern sehen zu können und den Morgen gemeinsam zu beginnen. Alleine kann man in dieser Familie sowieso nicht sein, da bei vier Gastgeschwistern Sol, Victoria, Santi und Guille, sowie meinen Gasteltern Beatriz und Guillermo, immer jemand im Haus ist.
Das Leben hier ist sehr familiär und gemeinsam nehmen wir die Mahlzeiten zu uns, gehen sonntags in den Gottesdienst oder spazieren mit dem Hund Kaiser. Ich fühle  mich hier sehr wohl und sehr herzlich aufgenommen, sodass ich die letzte Zeit hier in vollen Zügen genießen werde. Außerdem freuen wir uns alle schon sehr auf die Ankunft meiner Schwester Lea, die uns nächste Woche nach ihrem Studienaufenthalt in Chile in Córdoba besuchen kommen wird! ¡Que alegría!

Carilo

Nach einer 18-stündigen Busfahrt an die Küste der Provinz Buenos Aires, erreichte ich endlich meinen Zielort Carilo. Begrüßt wurde ich von einem strahlendblauen Himmel und einer leichten Meeresbriese. Gemeinsam  mit der Familie meiner Freundin Romi, denen ich diese Strandwoche zu verdanken habe, machten wir uns direkt auf an den Strand. Die Rechnung für das Sonnenbad erhielt ich dann am Abend, als sich mein Magen des Essens des Tages entledigte. So ging ich die nächsten Tage etwas vorsichtiger mit der Sonne um und habe trotz Sonnenschutzfaktor 50 eine schöne Bräune abbekommen. Um die Abendzeit machten wir uns oft auf ins Stadtinnere, welches sehr touristisch aufgebaut ist und wo sich ein Markengeschäft ans andere reiht . Carilo liegt in einem Nadelwald und besitzt ausschließlich Sandstraßen. In dieser Gegend haben sich viele Berühmtheiten Argentiniens niedergelassen, was auch die großen Villen bestätigen.

Vielen Dank für die schöne Zeit!
Muchas gracias por estos lindos dias que pase con ustedes!

Santa Rosa

Dank der Einladung meiner Freundin Sol befand ich mich in der zweiten Januarwoche nicht in Unquillo, sondern in der bergigen Landschaft Córdobas  in Santa Rosa. Begrüßt wurden wir von einem ordentlichen Regenschauer, der den sonst so ruhigen, transparenten Fluss in eine reißende Flut verwandelte und diesen innerhalb von zwei Tagen mehr als um einen Meter ansteigen ließ. Durch das Wetter begünstigt, hielten wir uns lieber im Inneren des Hauses auf und genossen die Trockenheit beim Kartenspielen. Besonders beliebt waren Kanaster und Truco, ein wunderbares Spiel, bei welchem man ständig aufpassen muss, nicht von seinen Mitspieler hinters Licht geführt zu werden. Fast jeden Tag folgte ein durch die inklusive Videothek begünstigtes Kinoprogramm am Abend.
Zum Glück klärte sich der Himmel schnell wieder auf, was uns wiederum zu Flussbesuchen, Volleyball- und Tischtennisspielen oder Ausritten durch die idyllische Landschaft einlud. Seit ich in Argentinien bin, wird mir berichtet, dass es hier eine deutsche Stadt namens Villa General Belgrano gibt, welche von Deutschen gegründet worden ist und wo alles deutsch sei. Da ich hier schon verzweifelt auf der Suche nach richtigem Schwarzbrot bin, womit ich keines Falls Weißbrot mit drei Körnen meine, sondern gutes, festes Vollkornbrot, erfreute mich sehr zu erfahren, diese Stadt zusammen mit meiner Freundin besuche zu können. Passender Weise war der Himmel typisch deutsch bewölkt und schickte argentinisch untypischen Dauernieselregen herab. Ich musste feststellen, dass Deutschland hier durch die Traditionen Süddeutschlandes charakterisiert wird. Aus diesem Grund findet hier jährlich das Oktober- und Schokoladenfest statt, die Almhütte scheint dem deutschen Bauwesen zu entsprechen und der typische Deutsche scheint sich von Wurst und Bier zu ernähren.

Es war eine wunderschöne Woche. Vielen Dank!
Yo tuve una semnada hermosa! Muchas gracias! Que dios los proteja!